Tag des offenen Denkmals am 12.09.2021
Denkmale auch digital entdecken
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert seit 1993 den Tag des offenen Denkmals® bundesweit als deutschen Beitrag zur gleichnamigen europaweiten Veranstaltung (European Heritage Days). Die Stiftung lädt, wie in den vergangenen Jahren, alle Vereine, Verbände, Denkmaleigentümer, Initiativen, Denkmalbehörden und Kirchen ein, sich mit eigenen Veranstaltungen zu beteiligen. In diesem Jahr findet der Tag des offenen Denkmals wieder wie gewohnt vor Ort und auch digital statt. Aufgrund der positiven Erfahrungen im letzten Jahr wird es auch wieder ein digitales Programm geben und somit einen barrierefreien Denkmalbesuch.
Das Motto 2021 lautet Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege. Hierbei geht es speziell um Illusionen, Täuschungen und der Originalität der Denkmale.
Burg ist die grüne Stadt der Türme inmitten des Jerichower Landes. Die ehemaligen Stadttürme bilden die Wahrzeichen der Stadt. Der „Heimatverein Burg und Umgebung e.V.“ nutzt unter anderem drei ehemalige Stadttürme (Hexenturm, Kuh- oder Freiheitsturm, Berliner Torturm) für die Durchführung von verschiedensten touristischen Angeboten und Gestaltung von Ausstellungen. Anlässlich des „Tag des offenen Denkmals“ führte Stefanie Deckert (Tourismusmanagerin der Stadt Burg) hierzu ein Interview mit der Vereinsvorsitzenden Frau Karin Zimmer. Ebenso wurde eine kleine Fotoreihe durch die Ausstellungsräume der Stadttürme unter www.touristinfo-burg.de veröffentlicht.
Burg trägt den Slogan „Stadt der Türme“. Wie kam es dazu, dass die Nutzung der drei Stadttürme dem Heimatverein Burg und Umgebung e.V. übertragen wurde?
Der Heimatverein Burg und Umgebung e.V. wurde im November 2001 gegründet und es bestand von vornherein die Absicht, die Pflege der Denkmale in Burg zu übernehmen. Das heißt, die drei Stadttürme sowie die historische Gerberei. Im Jahr 2005 kam dann auch der Bismarckturm hinzu.
Sticht ein Turm durch seine Architektur besonders heraus?
Der Berliner Torturm sowie der Bismarckturm sind die Wahrzeichen der Stadt Burg, da diese für ankommende Besucher durch ihre prominente Lage gleich ins Auge stechen. Interessant ist auch der kleine Hexenturm. Der ehemalige Wachturm ist ein Relikt der ersten Stadtbefestigung aus dem 11. Jahrhundert. Vormals eckig, wurde er auf Grund der besseren Verteidigungswirkung gegen Kanonenkugeln abgerundet. Seinen Namen erhielt der Hexenturm, mit sechs Meter tiefem Verlies, zur Zeit der Hexenverfolgung, als dort die vermeintlichen Hexen eingesperrt wurden. 1885 sollte er abgerissen werden, weil er keinen Verwendungszweck mehr erfüllte, aber die Regierung in Magdeburg verhinderte dies. Zehn Jahre später wurde der Abriss des Turms erneut diskutiert, aber ab 1985 wurde der Hexenturm saniert und schließlich in den Stand eines Denkmals erhoben.
Wie und wann können Interessierte die Türme erleben bzw. besuchen?
Zu verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. dem Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September, der Museumsnacht am dritten Freitag im Oktober und bei Führungen des Heimatvereins Burg und Umgebung e.V. können Interessierte die Türme auch von innen erleben. Besonders die Aussichten vom Berliner Torturm oder Bismarckturm bieten ein stimmungsvolles Panorama über Burg und die Elbniederungen.
Das diesjährige Motto zum Tag des offenen Denkmals lautet Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege. Hierbei geht es speziell um Illusionen, Täuschungen und die Originalität der Denkmale. Welcher Turm von den drei Stadttürmen hat die originellste Geschichte?
Der Kuhturm weist durch seine vielfältige Nutzung, wie z.B. als Gefängnis, Jugendherberge, Obdachlosenasyl und Lager auf eine originelle Geschichte hin. Sein Tordurchgang liegt 2 Meter unter dem heutigen Straßenniveau. Kaum vorstellbar, aber die Bauern der Oberstadt trieben einst durch das Tor des Turmes ihr Vieh auf die städtischen Weiden der Feldmark „Unterm Hagen“. Heute können sich Besucher innerhalb des Turmes unter anderem noch eine originale Gefängniszelle sowie die gestaltete Wohnung des letzten Gefängniswärters ansehen.
Fachführungen des Heimatverein Burg und Umgebung e.V.
Zum Tag des offenen Denkmals bietet der Verein am 12.09.2021 in der Historischen Gerberei mit den Ausstellungen zur ehemaligen Schuh- und Handschuhindustrie sowie der ehemaligen Seifenmanufaktur Werner Haase und darüber hinaus am und im Bismarckturm von 14:00 bis 17:00 Uhr ein kleines Programm mit Musik sowie Kaffee und Kuchen an. Es wird um eine Spende gebeten. Es gelten die gültigen COVID-19 Bestimmungen, die für diesen Zeitraum festgelegt werden.
Heimatverein Burg und Umgebung e.V.
Hainstraße 11/12
39288 Burg
E-Mail: info@heimatverein-burg.com
Telefon: 0176/ 3632 4098
Bürozeiten: Mittwoch 14:30 – 16:30 Uhr oder nach Vereinbarung
Geöffnete Denkmäler am 12.09.2021
09:00-18:00 Uhr Wasserturm
11:00-18:00 Uhr Oberkirche Unser Lieben Frauen
11:00-18:00 Uhr Unterkirche St. Nicolai
10:30-17:00 Uhr Kirche St. Johannes Baptist
14:00-17:00 Uhr Historische Gerberei und Bismarckturm
Interaktive Zeitreise „Burg2Go“
Wer die historische Gerberei, die Stadttürme und mehrere Zeitepochen von Burg digital erleben möchte, kann sich in der Tourist-Information ein Tablet mit der „Burg2Go“ App innerhalb der Öffnungszeit ausleihen. Diese stehen ganzjährig und kostenfrei zur Verfügung. Die Tourist-Information ist aus innerbetrieblichen Gründen derzeit geöffnet von:
Montag - Freitag 09:00-12:00 & 13:00-17:00 Uhr
Samstag (April-September) 09:00-13:00 Uhr
Tourist-Information Burg
Bahnhofstraße 10, 39288 Burg
Internet: www.touristinfo-burg.de
E-Mail: info@touristinfo-burg.de
Telefon: 03921 - 636 92 90